Wie war / ist der Kontakt zu Adolf Burger?

STEFAN RUZOWITZKY: Für mich war es fraglos der bewegendste Moment, als Burger und Plappler, die letzten Überlebenden, am Set standen und man sich bewusst wurde: mein Gott, das ist kein Kintopp, was wir hier machen, das ist wirklich passiert und diese Beiden haben das erlebt und erlitten.
Auf der Fahrt zum Set hatten die beiden 90jährigen noch gestritten, ob der SS-Kommandant der Fälscherwerkstatt ein Mörder oder ihr Lebensretter war – hab ich mir gedacht: genau davon handelt mein Film!

Wie würden Sie die Situation beschreiben, in der sich die Fälscher befunden haben

STEFAN RUZOWITZKY: Für mich geht es da ganz stark um heutige, universelle Fragen – und deshalb hat mich der Stoff auch so gereizt: Darf man im KZ Pingpong spielen, während gleich nebenan Menschen zu Tode gefoltert werden? Das ist doch nichts anderes als die Frage: Darf man All-Inclusive-Urlaub machen, wo gleich nebenan Menschen hungern? Dürfen wir unser reiches, behütetes Leben genießen, angesichts all des Leids auf der Welt? .