DIE FÄLSCHER ist kein Betroffenheitskino, sondern erzählt seine Geschichte sehr spannend, fast im Stil eines Abenteuerfilms. Hatten Sie keine Bedenken, einen Film wie diesen auf eine solche Art und Weise zu erzählen?

STEFAN RUZOWITZKY: Für ein heutiges Publikum reicht ein wütendes "So war es!" nicht mehr. Man muss vom Holocaust erzählen und hat geradezu eine moralische Verpflichtung dies auf eine Art und Weise zu tun, mit der man möglichst viele Zuschauer erreicht. In diesem Sinne: Ja, auch ein Film über den Holocaust soll im besten Sinne spannend und unterhaltsam sein, "Die Fälscher" ist auch ein Unterhaltungsfilm. Und man muss aber dazu sagen: Ich hätte es nie gewagt, den alltäglichen Horror eines "normalen" KZs darzustellen.

Warum endet der Film so versöhnlich? Eine Konzession an den Publikumsgeschmack?

STEFAN RUZOWITZKY: Es ist klar, dass sich Burger und Sorowitsch - so wie alle KZ-Überlebenden - ihr Leben lang schmerzhaft damit auseinandersetzen werden, warum sie überleben durften und so viele Andere sterben mussten, ob sie nicht mehr hätten tun können oder sollen.