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) großartig gespielt von Devid Striesow. (
) Über DIE FÄLSCHER muss man nicht die zwanzigste Tabubruchdebatte führen. Es stimmt, dass hier vermutlich zum ersten Mal meist deutsche Schauspieler, unter der Regie des Wieners Stefan Ruzowitzky, einen ganzen Film lang die ausnahmslos jüdischen Insassen eines Lagers spielen, und zwar auf eine durchaus unterhaltsame und spannende Weise, das heißt, nicht frei von den Klischees des Unterhaltungskinos. (
) Es ist die unkonventionelle Zeichnung der Personen, die aus den "Fälschern" einen immerhin bemerkenswerten Film macht. Bei den Häftlingen vermeidet Ruzowitzky, der auch das Drehbuch geschrieben hat, jede Anspielung auf das Jüdische, wie sonst üblich, da gibt es mal keinen Sabbat, keinen Klezmer im Hintergrund und keine auffälligen Bärte. Es sind normale, das heißt: durchschnittliche und unauffällige Deutsche, die Mundart reden und dumme Witze erzählen, Handwerker, kleine Leute, bekannte Schauspielergesichter zum Teil, zufällig halt Juden. Die Hauptfigur, der geniale Fälscher Salomon Sorowitsch, wichtigste Figur des "Unternehmens Bernhard", sparsam und deshalb sehr eindringlich gespielt von Karl Markovics, ist kein Engel. Sorowitsch ist ein nicht immer sympathischer Gauner, ein Filou und Opportunist. (
)So vermeidet Ruzowitzky die Fußangeln des Philosemitismus. Leute müssen nicht fehlerfrei und nicht in irgendeiner Weise besonders sein, damit ihre Ermordung verboten ist."
TAGESSPIEGEL, Harald Martenstein, 11.2.07
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